Sag an du grüner Tannenbaum,
wie schmückst du freundlich diesen Raum.
Wie glänzen deine Kerzen klar
ist eine Ehre doch fürwahr,
dass du von all den vielen Bäumen,
die tief im Grund des Waldes träumen,
erwählt zu dieses Festes Zier,
wie kommt das doch, erzähl es mir.
Das Bäumchen spricht:
„So merke auf mein Kind,
was ich dir jetzt berichte,
den braven Kindern herzlich gern,
erzähl ich die Geschichte.“
Als Jesus noch ein Knäblein war,
so schön wie keins zu sehen,
da sprach der heilige Josef einst,
ich muss zum Walde gehen,
es fehlt das Holz zum Zimmern mir,
komm, willst du mich begleiten?
Das tat der Jesusknabe gern.
So schritten dann die Beiden ,
dem schönen, grünen Walde zu,
dort gab es Holz in Fülle.
Bald hallt der Axt- und Sägeton
weit durch die grüne Stille.
Und fleißig hilft der Jesusknab
mit seinen kleinen Händen.
Den Händen, die die Welt gemacht
und allen Gutes spenden.
Als endlich kurze Rast man pflegt,
da legt es froh sich nieder.
Ein grünes Bett von weichem Moos
umfängt die zarten Glieder.
Und dieses Bett von weichem Moos
war unterm Tannenbaume,
viel Blümlein rings umstanden es
bald lag das Kind im Traume.
Des Baumes Zweige neigten sich
hold ob der Lagerstätte,
damit das Kindlein sanfte Ruh
und süßen Schlummer hätte.
Und alle Vöglein hielten ein
mit ihrem frohen Liede,
damit kein Hauch die Ruhe stör‘
ringsum war tiefster Friede.
Und als nach einem Weilchen dann
das Jesuskind erwachte,
da schaut’s nach allen Seiten um
und liebevoll es sagte:
„Hier lässt es wirklich gut sich ruh’n
ich möcht euch all beschenken,
aus Dankbarkeit will euer ich
nun jederzeit gedenken.
So oft das heilige Christfest naht,
sollt ihr die Freud‘ erhöhen,
du Tanne sollst als Weihnachtsbaum
im Lichterglanze stehen.
Und unterm Baum auf moosigem Bett
da soll das Christkind liegen
und Blümlein sollen ringsum stehen
dem Kindlein zum Vergnügen.
Ihr lieben Blümlein hier im Wald
müsst schlafen zwar im Winter,
an eurer statt umgeben mich
dann meine lieben Kinder.